Der Schienenbus zu Besuch in Konstanz
Hallo Leute!
Jahrelang waren die Schienenbusse der Deutschen Bundesbahn als Nebenbahnretter bekannt. Sie haben viele Streckenstilllegungen der Bahn zumindest verzögert und waren jahrzehntelang gewohntes Bild auf vielen Strecken und Bahnhöfen. Auch in Konstanz waren die seit Mitte der 1950iger Jahre gebauten zweimotorigen Schienenbusse der Baureihe VT98 – ab 1968 als 798 bezeichnet – lange zu Hause und gehörten zum gewohnten und alltäglichen Bild auf der Strecke im Nahverkehr auf der Schiene. Der Schienenbus war übrigens viel länger im Einsatz, als mit der ursprünglich geplanten Nutzungsdauer von 10 Jahren beabsichtigt.
Wie aber so oft bei den ganz alltäglichen Dingen sind sie eben so gewöhnlich, das sie gar nicht mehr wirklich beachtet werden und dann – ganz plötzlich – sind sie auf einmal verschwunden. So ging es auch den Schienenbussen, die auch gerne aufgrund ihres Motorsounds rote Brummer genannt wurden. Ein ebenfalls durchaus gängiger Spitzname in weiten Teilen Deutschlands für die kleinen Dieseltriebwagen war übrigens Ferkeltaxe. Generell hat sich der Schienenbus damals den Namen „Retter der Nebenbahnen“ erworben, da sie durch einfachere Technik und weniger Personal Betrieb auf weniger rentablen Strecken noch lange möglich machten. Bei dem Dampflok Fans war er dadurch natürlich anfangs weniger beliebt.
Der Endpunkt der Schwarzwaldbahn in Konstanz ist wieder ein beliebtes Ziel für verschiedene Oldtimer auf der Schiene. Heute konnten wir die schön gepflegte Garnitur des Fördervereins Schienenbus e. V. mit dem seit 1968 als 798 469 bezeichneten Triebwagens bei bestem Wetter im Konstanzer Bahnhof am Bodensee mit den alten Güterhallen im Hintergrund begrüßen. Am Bahnsteig steht übrigens eine Seehas FLIRT Garnitur der SBB als Nachfolger des Schienenbus und Vertreter des modernen Schienennahverkehrs zur Abfahrt nach Engen im Hegau bereit. Diese Züge sind heute hier alltägliches Rollmaterial im Nahverkehr…
Viele Grüße vom Bodensee
Klaus
